zum Inhalt springen

Berechnung der gebührenrelevanten Versiegelungsfläche

Die Menge des von bebauten, überbauten und befestigten Flächen ab­flie­ßen­den Nie­der­schlags­was­sers ist neben der Größe der Fläche auch von der Art des Daches bzw. der Ver­sie­ge­lung abhängig. Daher werden für die Ge­büh­ren­ver­an­la­gung bei der Nie­der­schlags­was­ser­ge­bühr in Ab­hän­gig­keit von der Flächenart un­ter­schied­li­che Ab­fluss­fak­to­ren angesetzt.

Standarddach (flach oder geneigt), Kiesdach

Flächen von Normaldächern werden zu 100 % mit dem Faktor 1,0 veranlagt.

Gründach

Gründächer werden mit dem Faktor 0,3 – also zu 30 % – veranlagt.

Versiegelte Flächen

Hof-, Wege- und Straßenflächen aus Asphalt, Beton, fugenlose Beläge, Pflaster und Platten mit geschlossener Oberfläche werden zu 100 % mit dem Faktor 1 berechnet.

Befestigte, aber teilweise wasserdurchlässige Flächen

Flächen und Wege mit Oberflächen aus Kies, Schotter, Rasengitter und Ökopflaster (Ökopflaster sind durchlässige Beläge oder Beläge mit Fugen breiter als 2,0 cm) werden zu 30 % mit dem Faktor 0,3 berechnet.

Zisternen und Versickerungsanlagen mit Notüberlauf

Zisternen (Regenwassernutzungsanlagen) mit Überlauf:
Ab einem Stauvolumen der Zisterne von mindestens 2 m³ werden je vollem 1 m³ Speichervolumen 20 m² von der an die Zisterne angeschlossenen Fläche abgezogen.

Versickerungsanlagen mit Überlauf:
Voraussetzung ist, dass ein Stauraumvolumen von mindestens 1,5 m³ je 100 m² angeschlossener reduzierter Abflussfläche (Ared) zur Verfügung steht und die Anlage dem aktuellen Arbeitsblatt A 138 sowie dem Merkblatt M 153 der DWA entspricht. In diesem Fall wird bei der angeschlossenen versiegelten Fläche, die in Versickerungsanlagen mit Notüberlauf einleitet, der Abflussfaktor 0,3 angesetzt.

Andere Versiegelungsarten

Für versiegelte Flächen anderer Art gilt derjenige Faktor, der den oben genannten Versiegelungsarten bezüglich seiner Wasserdurchlässigkeit bzw. Wasserrückhaltung am nächsten kommt.

Bitte beachten Sie, dass die Nutzung von Regenwassertonnen keinen Einfluss auf die Gebührenermittlung hat.

Berechnungsbeispiele

In Lightbox öffnen.
Die relevante Dachfläche beträgt 13 m × 9 m = 117 m2
In Lightbox öffnen.
Die relevante Dachfläche beträgt 13 m × 9 m = 117 m2
Normaldach und gepflasterter Weg mit Parkfläche

Dachfläche von 85 m² aus Normaldach und ein gepflasterter Weg mit Parkfläche von 20 m². Für Standard/Normaldach gilt der Faktor 1,0 und auch für gepflasterte Wege und Einfahrten gilt der Faktor 1,0. Damit ist folgende Berechnung anzustellen:

  • Dach: Fläche 85 m² × Faktor 1,0 = 85 m²

  • Weg mit Parkfläche: Fläche 20 m² × Faktor 1,0 = 20 m²

Gebührenrelevante Fläche: 85 m² + 20 m² = 105 m²

Normaldach und Gründach mit gepflasterter Einfahrt

Dachfläche von 110 m² aus Normaldach und eine Garage mit Gründach von 13 m² sowie eine gepflasterte Einfahrt von 15 m². Für Standard/Normaldach gilt der Faktor 1,0 und auch für gepflasterte Einfahrten gilt der Faktor 1,0. Für das Gründach gilt der Faktor 0,3. Damit ist folgende Berechnung anzustellen:

  • Dach: Fläche 110 m² × Faktor 1,0 = 110 m²

  • Garage: Fläche 13 m² x Faktor 0,3 = 3,9 m²

  • Einfahrt: Fläche 15 m² × Faktor 1,0 = 15 m²

Gebührenrelevante Fläche: 110 m² + 3,9 m² + 15 m² = 128,9 m²

Digitale Anträge finden Sie im Serviceportal
zurück zu „Gebühren & Gesetze 2026“
zurück nach oben