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hanseWasser-Flotte mit Biodiesel unterwegs

hanseWasser-Flotte mit Biodiesel unterwegs

Deutlich weniger Abgase 
10. April 2025

    10.000 Liter. Das ist die Menge an Kraftstoff, die unsere Spülwagen und Saug­fahr­zeu­ge im März an der kleinen Tankstelle direkt auf unserem Be­triebs­ge­län­de des Pumpwerks Findorff getankt haben. Die Be­son­der­heit dabei: Aus dem Zapfhahn kommt seit wenigen Wochen aus­schließ­lich Biodiesel.

    Dieser wird zum Beispiel aus Pflan­zen­res­ten, Frit­tier­fett und anderen Spei­se­rück­stän­den gewonnen. Für Pro­jekt­lei­ter Jens Wendel ein Erfolg: „Weil wir eine große Fahr­zeug­flot­te haben, haben wir auch ein Interesse daran, sie möglichst um­welt­freund­lich zu betreiben.“ Biodiesel verspricht eine CO2-Reduzierung um bis zu 90 Prozent.

    Von Findorff aus kümmern sich unsere Fachkräfte darum, dass es im Kanal läuft. Rei­ni­gungs­fahr­zeu­ge steuern ihre Einsatzorte im Stadtgebiet an, ebenso In­spek­ti­ons­wa­gen, von hier aus werden Gruben und Klein­klär­an­la­gen angefahren, um sie zu entleeren. Rund 35 größere Fahrzeuge, dazu zahlreiche Transporter und Pkw, sind in der Regel unterwegs.

    Die 10.000 Liter Biodiesel im März 2025 sind für Wendel auch deshalb ein Erfolg, weil es ver­deut­licht, dass die Fahrer die Veränderung akzeptieren. Denn es liegt in der Ver­ant­wor­tung der Mit­ar­bei­ten­den, wo sie tanken. Im Zwei­fels­fall, so Wendel, planen sie ihren Einsatz so, dass sie am Morgen in Findorff den Tank füllen können. Die großen Spül- und Saug­fahr­zeu­ge verbrauchen mehrere Hundert Liter Biodiesel am Tag. Betrieben und befüllt wird die Biodiesel-Tankstelle auf dem hanseWasser-Gelände von BMÖ.

    hanseWasser Mitarbeiter steht an der Tankstelle auf dem Pumpwerk Findorff. Spülwagen im Hintergrund.
    Uwe Pieper betankt auf dem Gelände des Pumpwerks Findorff seinen Spülwagen mit Biodiesel.

    Möglich gemacht hat die Umstellung eine Ent­schei­dung des Bun­des­ka­bi­netts im April 2024, wonach der Bio­kraft­stoff mit der Ty­pen­be­zeich­nung HVO 100 in den Verkehr gebracht werden darf. HVO 100 hat aus Wendels Sicht ent­schei­den­de Vorteile. Erstens verbessert er die CO2-Bilanz von hanseWasser, weil er im Gegensatz zum fossilen Brennstoff nahezu rück­stands­frei verbrennt. Die Verbrennung von 10.000 Litern fossilen Die­sel­kraft­stoffs wie im März würden nach Angaben der Helmholtz-Ge­mein­schaft mehr als 26 Tonnen CO2 verursachen.

    Zweitens ist keine technische Umrüstung der Fahrzeuge notwendig. Die großen Fahrzeuge haben eine ent­spre­chen­de Freigabe des Herstellers, sagt Jens Wendel, dass sie HVO 100 problemlos verarbeiten können. Und wenn die schweren Wagen trotz aller Planung unterwegs betankt werden müssen, sei es auch kein Problem, Biodiesel und her­kömm­li­chen Kraftstoff zu mischen.

    Jens Wendel sieht mit der jetzigen Umstellung auf Biodiesel das Ende der Entwicklung nicht erreicht. Er rechnet damit, dass zunächst die kleineren Fahrzeuge auf Elek­tro­an­trieb umgestellt werden. Und die großen Lastwagen? „Da wird Wasserstoff die Zukunft sein. Aber da sind wir noch ganz am Anfang einer Entwicklung.“

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