23. November 2018

Auf der Spur!

hanseWasser beteiligt sich an umfangreicher Studie zu Mikroplastik in der Umwelt

Spätere Generationen werden unsere heutige Zeit im Rückblick als das „Kunststoff-Zeitalter“ bezeichnen. Denn bereits jetzt zeigt sich, dass große Flüsse wie Rhein, Elbe und Weser mikroskopisch kleine Plastikpartikel in die Ozeane spülen, die sich dort dann am Meeresgrund ablagern. Sie stammen hauptsächlich aus Reifenabrieb, aber auch aus Plastikverpackungen oder Textilien.

PLAWES

Im Gegensatz zu weggeworfenen Plastikverpackungen oder Einwegbechern (sog. Makroplastik) ist Mikroplastik meist nicht sichtbar. Als Mikroplastik werden kleine Kunststoff-Teilchen mit einem Durchmesser unter 5 mm bezeichnet. Woher die Teilchen hauptsächlich kommen, welchen Einfluss sie auf die Umwelt haben und wie sie verbreitet werden ist jedoch noch unklar. Deshalb hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Oktober 2017 einen Forschungsschwerpunkt „Plastik in der Umwelt – Quellen, Senken und Lösungsansätze“ aufgelegt.

 

Ein gefördertes Forschungsprojekt ist das Projekt PLAWES, an dem auch hanseWasser als Partner aus der Siedlungswasserwirtschaft beteiligt ist. In Bremen werden Proben auf Mikroplastik untersucht. Die Beprobung findet dafür auf der Kläranlage und direkt in der Regenwasserkanalisation statt. Am Beispiel der Weser und des Nationalparks Wattenmeer wird dann erstmals und umfassend die Mikroplastikbelastung des Flusses bis zur Nordsee untersucht. Dafür werden immer wieder punktuelle Proben genommen und auf Mikroplastikspuren überprüft.

Einiges kommt aus der Luft

 

Aktuelle Ergebnisse einer Studie zeigen, dass Abwasser, das in konventionellen Kläranlagen behandelt wurde, nur noch sehr geringe Restgehalte an Kunststoffen enthält. Die Teilchen werden zu nahezu 99 Prozent entfernt. Entsprechend gering wird der Einfluss der Kläranlagen bewertet und umso wichtiger ist es, dass die Studie auch diffuse Eintragspfade wie etwa über Drainagen oder über die Luft betrachtet. An dem gesamten Projekt sind Forschungsgruppen aus verschiedenen Universitäten (Bayreuth, Frankfurt und Oldenburg) und Instituten (Alfred-Wegener-Institut, Forschungszentrum Jülich und Thünen-Institut) beteiligt. Aufgrund der aufwendigen Probenahmen und Analyseverfahren wird mit ersten Ergebnissen frühestens Mitte nächsten Jahres gerechnet.

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